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AutorenbildSarah Mattle

MUTTERMILCH

Aktualisiert: 6. Sept. 2022


Wie der Blütenstaub das Fell der Biene,

der Priester den Glauben an das Reine,

die Fische den Rachen der Delfine.

Die Plagen meiner Vergangenheit werden mich nie loslassen.


Tiefe, machtvolle Wogen, die mich hin und herreissen,

mein Gemüt aus dem Finsteren attackieren.

Ohne Muttermilch, ohne Gesicht kam ich zur Welt-

Kein Parfüm, woran ich halten kann. Keine langen, blonden Haare, welche an mir klebten.


Aus dem Nichts wie der Krebs,

die Schlagader oder Sehne im Handrücken.

Der Rosenkranz ist gefallen,

die Nadel nicht mehr spitz;

so sehr, so tiefwiegend, so herzzerreissend schmerzhaft und an mich klammernd wird es mich nie loslassen.


Keinen Atemzug durfte ich geniessen, keinen Herzschlag der Freude widmen, weder noch eine Träne dem rechten Lid entfliessen lassen.


Der Frau, die mich gebar,

lasse ich nicht die Ehre, Mutter genannt zu werden.

Statt Liebe bekam ich Hass, Wut, Schmerz,

und nun muss ich weiter leiden.

Wegen der Frau, die mich gebar.


Die Unschuld, die ich einst besass,

werde ich nie wieder zu spüren gelangen.

Die Selbstsicherheit, die Liebe, die ich verdiente,

nichts davon werde ich je zu Antlitz kriegen.


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